Projekt Beschreibung
ATOMMÜLL
Grafikdesign: Infografik


Die Idee zu meiner Informationsgrafik ist mir beim Durchblättern der Zeitschrift PM entstanden. Die Kolumne von Bükers Testgelände mit der Reportage „viel Pferd um nichts“, welche in der Ausgabe 09/2017 auf den Seiten 92 und 93 erschienen ist, gilt als Vorlage. Es geht um die ersten Versuche gewisser Physikpioniere und deren Gefahren. Um die Doppeltseite war ein schwarz-gelber Gefahrenschild-Rahmen angebracht, der bewusst Aufmerksamkeit generiert. Die Wirkung der Gestaltung und die Signalwirkung der gelben Farbe sind essentiell für das Design des Plakats. Im Pantonesystem war der passende Gelbton – Pantone 395 zu finden. Dieser Gelbton ist kein angenehmer Ton, sondern ein beißend, aggressiver, aufmerksamkeitserregendener wie auch leicht schmutziger, der bildlich Strahlung verkörpern könnte – passend zum Thema Atommüll. Nach Rücksprache mit einem Umwelttechnik-Studenten der Fakultät Erlangen, fanden sich schnell Informationsquellen.
Durch das Recherchieren kam heraus, dass viele Sachen zu Unrecht an der Atomkraft verteufelt wird, dennoch überwiegt die Gefahr und die Menge an Atommüll in Deutschland. Durch die Ausstellung des Plakats wird zum Umdenken und zum Stromsparen angeregt.
Durch ein erstelltes Scribble wurde die Umsetzung erleichtert. Hier hat bereits das Einreichten eines Satzspiegels nach Tschichold stattgefunden. Kopf: 42mm – Fuß 83mm – Ränder: 30mm.
Schnell war mir klar, dass ich mit einer Standardschrift nicht den aggressiven Look einfangen kann, den man mit Atommüll verbindet. Ein Eyecatcher muss her, damit die Wirkung eines Infoplakats funktioniert – Aufmerksamkeit zu einen Thema generieren und darüber infomieren.
Der Typograph und Designer Eduardo Recife, auch als „Misprinted Type“ bekannt, entwarf die Schriftart „Misproject“. Diese wurde bei der Studienarbeit verwendet. Es handelt sich um eine zerstörte Kunstschrift im aggressiven Stil, die einen Eyecatcher darstellt. Das ist elementar für die Wirkung eines Infoplakats. So wird Aufmerksamkeit zu einem Thema generiert und gleichzeitig wird auch informiert Der Charakter der Schrift erinnert den Betrachter an ein aufgebrauchtes, zerstörtes Warnschild nach einem GAU. Da jedoch die Schriftart „Misproject“ eine sehr unleserliche ist, wurde für Informationen in kleinerer Schriftgröße die Schriftart „Agency FB“ verwendet, da sie ein ähnliches Design aufweist, jedoch geradlinig ist, was die Leserlichkeit verbessert. Dadurch fand ein Lernprozess statt.
Das Verwenden von einheitlichen Farbschemen bei Diagrammen und Grafiken stellten eine Hürde dar, da erst im Nachhinein klar wurde, dass sich ein wiederholendes Farbkonzept besser für die Gestaltung anbietet. Gewisse Grauabstufungen und ein prägnanter rot-orange Ton, der sich vom gelben Ton nochmals besonders absetzt, sind hier ausschlaggebend.
Am Anfang war der Umgang mit dem Kurvenzeichner noch etwas gewöhnungsbedürftig, jedoch wurde es nach längerem Ausprobieren verschiedener Icons perfektioniert. Das Angleichen-Werkzeug, durch welche Streifen am Rahmen erzeugt wurden und die Grafikstile jeweiliger Objekte, durch welche Schatten und Tiefen entstanden sind, waren zu Beginn unbekannt.
Nach und nach entwickelt sich eine ansprechende Aufteilung, die besonders an einen Essay erinnert. Oben links wird die Überschrift genannt und rechts daneben wird erläutert, wie der Kernbrennstoffkreislauf entsteht. Dies hat einen einleitenden Charakter. Das Schema weist auch auf die chronologische Reihenfolge der Infografik hin. Langweilig. Die Infobox zur Wiederaufbereitung ist neben dem passenden Icon. Die Klassifizierung wird davor genannt, damit man ein Verständnis für die hochaktiven Abfälle hat. Das Kapitel des Volumens zeigt eine exakte 4,7 cm große Kugel zur Vorstellung. Von da aus wird zum Vergleich mit den Elefantenbullen übergeleitet, bei dem die Reduktion und Einbindung eine wichtige Rolle spielt. Beides wird rechts und links davon erläutert. Zu guter Letzt finden wir ein Resümee, das den radioaktiven Zerfall und dessen Bedeutung für unsere Zukunft erklärt. Bei der Recherche kam ans Licht, dass Atommüll zwar CO²-frei ist, bei der Produktion von Uranbrennstäben dennoch CO² ausgestoßen wird. Dieser Fakt gehört nicht eindeutig zum Atommüll deswegen wurde er weggelassen.
Nach Absprache des Professors wurde manchen Stellen den Text reduziert. Komplett entfernen ist aber nicht möglich, da sonst die Verständlichkeit der Grafiken darunter leidet.
Zum Schluss wurde das Farb- und Druckmanagement bearbeitet. Dort erwies sich das Speichern in das PDF/X3-Format zuerst als problematisch, da sich bei Acrobat weiße Rahmen um Grafiken gebildet haben, an deren Stelle eigentlich transparente Schatten sein sollten. Das Speichern im X4-Standard war nicht möglich, da der verwendete Illustrator einen unbekannten Fehler meldete. Im Gegensatz zum X3, ist das X4 in der Lage Schatten darzustellen. Nach mehreren Versuchen und wahrer Verzweiflung habe ich in einem Forum die Lösung gefunden – Acrobat hat unter einen Anzeigefehler gelitten. Das Deaktivieren der Option Glätten von Vektorgrafiken hat den Fehler behoben. Besonders stolz bin ich auf mein Farbmanagement, da ich es geschafft habe die charakteristische Pantone 395 als Sonderfarbe anzulegen, selbst wenn sie in Standard CYMK aufgrund der Produktionskosten gedruckt wurde.